Trächtigkeits"tage"buch

27.03.2022 - 35. Trächtigkeitstag

 

Am vergangenen Freitag (24.03. = 32. Tag der Trächtigkeit) waren wir zum 2. (Kontroll)Ultraschall.
Im Grunde war dies nicht zwangsläufig nötig, aber mir war es wichtig noch einen "Doppler" machen zu lassen (bei der Doppler-Sonografie wird die Fließgeschwindigkeit des Blutes gemessen, dies war beim ersten Ultraschall wegen des noch zu frühen Zeitraums nicht möglich). Außerdem verband ich dies direkt mit einem persönlichen Gespräch mit der Tierärztin, die uns für den Notfall bei der Geburt mit betreut (gerade zur heutigen Zeit habe ich immer einen ersten- und zweiten Notfallplan, nicht jeder Tierarzt ist zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar).
Bei diesem 2. Ultraschall konnte man deutlich die gefüllten Fruchtblasen und die kleinen schlagenden Herzen sehen... dies ist immer ein ganz besonderer Augenblick :-D
Und bei diesem Ultraschall konnte ein Bild von einem Welpen gemacht werden, welches quasi der "Sechser im Lotto" ist.... man konnte das Geschlecht des Welpen erkennen :-)) - solche Bilder, das sagte die Tierärztin, gelingen nur selten (aber der Moment hielt nur kurz an, denn der kleine "Bub" hatte keine Lust auf "Stalking" :-)) ).

Kurzum: es geht Maggie und den Welpen sehr gut :-) 

 

 

23.03.2022 - 31. Trächtigkeitstag

 

"Halbzeit" :D
Die Trächtigkeit einer Hündin dauert +/- 63 Tage und somit liegt die Hälfte der Trächtigkeit hinter uns - bzw. hinter Maggie.
Ihr geht es nach wie vor sehr gut, sie ist topfit, in einer tollen Kondition und es gibt keine Auffälligkeiten die mich zur Sorge veranlassen würden, trotzdem gibt es ein paar kleine Veränderungen, die aber nur auffallen wenn man Maggie kennt:
Ihr Fell ist viel weicher geworden, ihre Zitzen sind leicht vergrössert und sie sondert einen klaren, zähflüssigen Schleim ab (klingt für "Laien" vielleicht sonderbar, aber dies ist mit das sicherste Anzeichen für eine Trächtigkeit (natürlich neben dem Ultraschall). Man kann sich dies in etwa wie einen "Uhu-Pfropfen" an der Scheide vorstellen).
Und Hunger hat sie natürlich auch... Heißhunger... auf alles... aber darauf gehen wir nicht ein :-))

Einen "Bauch" sieht man immer noch nicht, aber das ist um diese Zeit der Trächtigkeit auch völlig normal, denn die Welpen haben jetzt erst eine Größe von ca. 2 cm.
Genau das finde ich persönlich so faszinierend: in den ersten 4-5 Wochen einer Trächtigkeit sieht man einer Hündin noch nichts an, erst in den letzten 4 Trächtigkeitswochen nehmen die Welpen an Gewicht und Größe zu und erlangen die "Geburtsreife".
Im Grunde ist das gar nicht so viel Zeit.... 

Die Organese (Organbildung) ist jetzt vollständig abgeschlossen, in diesen Tagen der Trächtigkeit verlagert sich der Darm der Welpen kurzzeitig nach außen um schneller wachsen zu können. Dies ist nochmal eine heikle Zeit für den Welpen im Mutterleib.

 

Eine schematische Darstellung der Entwicklung der Welpen während der Trächtigkeit

 

18.03.2022 - 26. Trächtigkeitstag

Die Neugierde war einfach zu groß .... schon gestern (am 25. Tag der Trächtigkeit) waren wir beim Ultraschall und man konnte schon kleine, gefüllte Fruchtblasen erkennen :D - die Freude ist bei allen riesengroß (zur kurzen Erinnerung: der "Decktag" ist nicht zwangsläufig auch der Befruchtungstag. Je nachdem wann der Eisprung stattgefunden hat und wann die Eizellen reif für die Befruchtung waren, kann sich der Befruchtungstag um einige Tage nach hinten schieben; der Samen des Rüdens ist bis zu 7 Tage im Körper der Hündin befruchtungsfähig).
Im Ultraschall kann man die Fruchtblasen frühestens ab dem 22. Tag d. Trächtigkeit erkennen - erst dann, wenn die Embryonen sich in der Gebärmutter verteilt und festgesetzt haben. Es kann also sein - und ist auch schon vorgekommen - das bei einem frühen Ultraschall noch nichts zu erkennen war, aber eine Woche später - um den 30. TdT Fruchtblasen deutlich zu sehen waren.

 

Gezählt haben "wir" die Fruchtblasen nicht, es reicht uns zu wissen ob wir uns auf die Geburt und auf Welpen vorbereiten dürfen oder nicht ....
Wir wissen es jetzt - ich werde in den nächsten Tagen meinen "Bestand" (notwendige Utensilien für die Geburt und Aufzucht) kontrollieren, Dinge die wieder (neu) benötigt werden, bestellen und mich auf die kommende Zeit freuen :D
Mit der Geburt rechnen wir in ca. 5 Wochen (ab dem 21.04.).

Was tut sich in Maggie ...
In dieser Zeit der Trächtigkeit, wenn sich die Embryonen festgesetzt haben, beginnt die Organese: die Sinnesorgane und die Organe werden ausgebildet. Eine im Grunde kritische Zeit, da die Welpen defekt gefährdet sind.
Maggie wird zwar nicht wie ein "rohes Ei" behandelt, aber trotzdem haben wir jetzt, in dieser Zeit ein "noch wachsameres Auge" auf sie und wir hoffen und wünschen uns, das die Trächtigkeit weiterhin so gut verläuft!!
(Die Daumen dürfen gerne weiterhin gedrückt bleiben :-) ).

 

12.03.2023 - 3. Trächtigkeitswoche

 

Die ersten drei Wochen liegen fast hinter uns - der Deckakt ist nun 21 Tage her. Je nach Befruchtungstag haben sich die kleinen Embryonen schon in der Gebärmutter festgesetzt oder die Niddation (Einnistung) beginnt jetzt. Mit der Einnistung bildet sich auch die Platzenta der Welpen. Der Kopf und der Rückenmark bilden sich und die eigentliche Entwicklung beginnt.
Manchen Hündinnen wird um die Zeit der Niddation (Einnistung) schlecht oder haben schlecht gefressen - das konnte ich bei meinen Hündinnen nie beobachten, sie waren immer verfressen und was drin war blieb drin (bei Maggie war es nicht anders).
Wir bleiben gespannt - mehr als den Ultraschall abwarten können wir zur Zeit nicht :-)

 

04.03.2023 - 2. Trächtigkeitswoche

In den ersten Wochen nach dem Deckakt sieht man der Hündin äußerlich nicht an, ob sie aufgenommen hat, "sichtbar" wird eine Trächtigkeit erst ab ca. der 4. Woche (je nachdem wieviel Welpen sie trägt). Es gibt div. Hinweise woraus man schließen könnte das die Hündin aufgenommen hat - dazu gehört ein vermehrtes Kuschelbedürfniss und "Dauerhunger", wenn dies sichere Anzeichen wären, könnte ich jetzt schon schreiben, dass Maggie aufgenommen hat :))

 

Heute ist theoretisch (und hoffentlich auch praktisch) der 12. Tag der Trächtigkeit (TdT - ich rechne den Tag nach dem 1. Deckakt als "ersten Tag).
Die Morulas haben sich zu Blastozysten entwickelt - jetzt spricht man von Embryonen. Die Embronyen erreichen um diese Zeit der Trächtigkeit die Gebärmutter. In der Gebärmutter löst sich die Schutzschicht, die die Embronen umgeben hat und das Größenwachstum setzt ein (in diesm Stadium geht man von einer Größe von ca. 1mm aus, also verständlich dass man einer Hündin noch eine ganze Weile nicht ansehen kann). Die Embryonen verteilen sich gleichmäßig in die beiden Gebärmutterhörner der Hündin, hier liegen sie noch einige Tage frei, bevor sie sich festsetzen.

 

26.02.2023 - 1. Trächtigkeitswoche

Die erste Woche nach dem 1. Decktag liegt fast hinter uns. Äußerlich sieht man natürlich noch nichts aber innerlich tut sich (hoffentlich) schon sehr viel in Maggie :)

 

Zur Ovulation (Eisprung) ist der Muttermund der Hündin geöffnet, der Samen des Rüdens wandert nach dem Deckakt durch den Muttermund in den Gebärmutterkörper hinauf zu den Eileitern, in denen sich die Eizellen befinden. Diese "Wanderung" dauert mehrere Stunden. In diesen Stunden erreichen die Spermien ihre volle Befruchtungsfähigkeit; nach dem Eisprung müssen die Eizellen zur Befruchtungsfähigkeit noch reifen, diese Reifung dauert ca. 2 Tage.
Die eigentliche Befruchtung der Eizellen findet bei einem natürlichen Deckakt daher oft ein bis drei Tage nach dem 1. Decktag statt.

 

Die befruchteten Eizellen teilen sich mehrmals und verbleiben noch ca. 8-9 Tage in den Eileitern. Während der Zellteilung entwickeln sich die Zellen zu einer Morula ("Maulbeerkeim" - ein frühes Stadium der embryonalen Entwicklung). Erst im Laufe der 2. Trächtigkeitswoche beginnt die Wanderung der embryonalen Zellen in die Gebärmutterhörner.

Eine Hündin hat zwei Gebärmutterhörner, in denen sich die Embryonen festsetzen und zu Welpen entwickeln.

 

Die Läufigkeit und die Decktage....


Etwas früher als erwartet wurde unsere Maggie läufig; ich rechnete mit der Läufigkeit im März aber Maggie hatte offensichtlich ihre eigenen Pläne :-))

Da Maggie sehr reinlich ist (Bluttropfen finden wir während ihrer Hitze so gut wie gar nicht), war es auch eher Zufall, dass ich den Beginn der Läufigkeit nicht verpasst hatte; bei einem geplanten Wurf tupfe ich meine Hündinnen schon immer einige Wochen vor erwarteter Läufigkeit ein bis zweimal täglich ab, so entdeckte ich am 09. Februar eine leichte "Schmierblutung". Ich hatte mit Jill und Sonic sowieso einen Tierarzt-Termin zur Blutabnahme vereinbart, also nahm ich Maggie für ein "Check Up" und für einen Vaginalabstrich zur Untersuchung auf ("schädliche") Keime mit.
Maggie war gesund, einem geplanten Deckakt stand nichts im Weg und ich informierte Mandy (Grace of Angels Home) das wir bald zu Besuch kommen werden :-).

Zeitlich war es für mich ein "Drahtseilakt" - ich hatte die Befürchtung das Maggie am Wochenende 18./19.02. gedeckt werden müsste, dass Wochenende, an dem meine Familie meinen 50. Geburtstag mit einer (größeren) Feier plante (wenn es so gewesen wäre, wäre mein Mann mit Maggie losgefahren).

Den ersten Progesterontest ließ ich am 14.02. machen (eine Erklärung zum Progesteron-Test gibt es weiter unten), der Wert war mit 1,34 ng/ml noch zu tief um genauer zu planen, den zweiten Prog.Test ließ ich am 17.02. machen - zeitgleich mit einer Vaginalzytologie (auch dies wird unten genauer erklärt). Jetzt lag der Wert bei 2,19 ng/ml - erfahrungsgemäß finden die Eisprünge dann zwei-drei Tage später statt. Auch der Tierarzt, der mich wegen der Auswertung der Vaginalzytologie anrief, bestätigte dies: Es gab zwar schon (kernlose) Schollenbildung und der Eisprung stand kurz bevor, aber uns blieb noch etwas Zeit.
Ich konnte beruhigt ins Wochenende starten und plante die Fahrt zu Mandy für Montags mit der Option einige Tage dort zu bleiben.

Am Montag morgen machte ich mich mit Maggie auf den Weg ins über 400 km entfernte Hedersleben (Sachsen-Anhalt), kurz nach 13 Uhr kamen waren wir da und das Zusammentreffen mit Yoda, nach einem ausgiebigen Spaziergang mit Maggie zur Erholung von der langen Fahrt, lief wirklich Bilderbuchmäßig - Maggie war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort (anders kann man es nicht beschreiben), denn nur wenige Minuten nach dem ersten freundlichen, gegenseitigen Beschnuppern fand der 1. Deckakt statt, die beiden mochten sich wirklich vom ersten Augenblick.
Ich blieb über Nacht bei Mandy - ein großes Dankeschön an dieser Stelle für die Gastfreundlichkeit und Bewirtung!
Am Dienstag mittag ließen wir Yoda und Maggie wieder zusammen und auch der 2. Deckakt verlief genauso einfach wie schon am Tag zuvor.
Mehr konnte man nicht erwarten, Yoda und Maggie haben ihr Bestes getan, damit (hoffentlich) kleine Welpen heranwachsen :-)


Nun heißt es abwarten nund Daumen drücken ob die "Liebe" Früchte trägt :D

 

 

Erklärungen zum Progesterontest, zur Vaginalzytologie und zum Deckakt

 

Der Progesteronwert zeigt an, wann die Eisprünge bei der Hündin stattfinden. Dieser liegt lt. Literatur bei ab 5 ng/ml.
Die Progesteronbestimmung hilft dem Züchter seine Fahrt zum Deckrüden besser / genauer zu planen, dadurch kann man eine "zu frühe oder zu späte Anreise zum Rüden" verhindern, was u.U. Streß für alle Beteiligten bedeuten kann.
Für den Progesterontest wird der Hündin etwas Blut abgenommen.

In einer solchen Tabelle erhält man die Progesteronwerte per E-Mail ca. 1 Stunde nach Blutabnahme (BlendiVet)
Maggie Progestron 2023.pdf
PDF-Dokument [190.6 KB]
Hier wird erläutert wie die Progesteronwerte eingestuft werden.
Notiz.pdf
PDF-Dokument [65.9 KB]

Bei der Vaginalzytologie wird mit einem kleinen Bürstchen ein Zellabstrich vom Vaginaldach der Hündin entnommen (dies ist für Hündinnen nicht schmerzhaft). Dieser Abstrich wird im Labor des (Fach)Tierarztes eingefärbt und die Zellstrukturen untersucht.
Das Zellbild verändert sich je näher der Eisprung rückt - zum Eisprung hin gibt es immer weniger Superfizialzellen, die Zellen schließen sich zu "Schollen" zusammen, anfangs noch mit "Kernen" in den Zellen, am Tag des Eisprungs (Östrus) sind die Schollen kernlos und haben sich zu "Nestern" gebildet. Eine Vaginalzytologie kann auch alleine zur Deckzeitbestimmung genutzt werden oder zusammen mit der Progesteronwert-Bestimmung um beides im Abgleich zu haben.

Ein Deckakt ist für "Außenstehende" oft merkwürdig anzusehen....
Beim Deckakt besteigt der Rüde die Hündin und führt seinen Penis mit den typischen Aufreitbewegungen in die Scheide ein.
Während des Aufreitens gibt der Rüde ein Vorsekret ab, dieses Vorsekret enthält kaum Spermien und erleichtert dem Rüden das eindringen des Penis.
Wenn der Rüde seinen Penis vollständig in die Hündin eingeführt hat, hören die Aufreitbewegungen auf und es kommt zur vollständigen Erektion des Penis. Der eigentliche, spermienreiche Samenerguß findet statt.
Mit der vollständigen Erektion und dem Samenerguß schwillt der Schwellknoten des Rüdens stark an und die Muskulatur in der Scheide der Hündin zieht sich zusammen - Rüde und Hündin "verknoten sich" (hängen zusammen), ein Lösen der Hunde ist ohne Verletzungen nicht mehr möglich.
Nach dem Erguss dreht der Rüde sich, (er klettert mit seinem Hinterbei über die Hündin), sodaß Rüde und Hündin Po an Po zusammenstehen. Während des "Hängens" sondert der Rüde ein Nachsekret (Prostatasekret) ab,  dieses ist wie das Vorsekret Spermienarm, es dient dazu, das eigentliche Ejakulat tiefer in den Gebärmutterkörper zu spülen.
Das Hängen kann mitunter bis zu einer Stunde dauern, man muss abwarten bis sich Rüde und Hündin selbstständig voneinander lösen. Während des "Hängens" halten viele Züchter u. Deckrüdenbesitzer ihre Hunde, damit Verletzungen, z.B. durch hinsetzen, vermieden werden.
(Ein erfolgreicher Deckakt kann natürlich auch ohne Hängen erfolgen, das eigentliche Ejakulat wird schon vor dem Verknoten abgegeben. Je nachdem wie "eng" die Hündin ist, kann ein Rüden u.U. seinen Penis nicht tief genug einführen damit es zum Verknoten kommt).

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